Wenn ich ein neues Stück lerne, sehe ich das Notenbild. Das scheint eine eindeutige Angelegenheit zu sein, aber die Noten wollen von mir gelesen und verstanden - also gedeutet- werden. Zwischen der Deutung und dem Klang, den man hört, liegt der Vorgang der Gestaltung. Das Gehirn setzt die optischen Signale in eine motorische Gestaltung um. Die anscheinend so klaren und eindeutigen Zeichen lassen auf diese Weise unterschiedliche Interpretationen zustande kommen.
- Ab wann sprechen wir eigentlich von Interpretation? Von „Anfang an“ oder erst auf fortgeschrittenem Niveau?
- Bedeutet Interpretation die „Abweichung“ vom Text?
- Wann ist man authentisch?
- Gibt es eine musikalische Objektivität?
- Wieviel darf man vom Text abweichen?
- Verändert sich eine Interpretation im Laufe des Lebens und kann man eigentlich „Nichtinterpretieren?